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Der Rückblick auf das nächste Jahr: Teil 1

Patrik Etschmay­er - Sie glauben, dass das ver­gan­gene Jahr ver­rückt war? Schreck­lich und ver­störend? Wenn Sie erst mal gele­sen haben, was im näch­sten Jahr alles abge­ht, wer­den sie sich nach dem let­zten Jahr zurück­sehnen!

Jan­u­ar: An der Inau­gu­ra­tion von Don­ald Trump singt der Chor der rus­sis­chen Armee. “The Starr Spang­gled Bannnerrr” hat noch nie so männlich getönt. Auch der rus­sis­che Präsi­dent Putin ist anwe­send — da er im Trump-Tow­er seit kurzem ein gratis Apparte­ment hat, sei dies auch kein Prob­lem.

Feb­ru­ar: Während in den USA der rus­sis­che Min­is­ter­präsi­dent Dmitri Med­wedew für Don­ald Trump an die Geheim­di­enst-Brief­in­gs geht, weil Putin keine Zeit mehr dafür hat und der «Dmitri ein total OK guy ist», stellt der vene­zolanis­che Präsi­dent Maduro Venezuela zur Ver­steigerung auf die Verkauf­s­plat­tform Ebay, wobei das Min­dest­ge­bot 1 Mil­liarde US$ oder 100 Bil­lio­nen Boli­vars sind. Als auch nach ein­er Woche noch kein Gebot einge­gan­gen ist, beschuldigt er die USA und die UNO, die Auk­tion zu sabotieren und seine Altersvor­sorge zu gefährden.

März: Die britis­che Pre­mier­min­is­terin There­sa May reicht das Aus­tritts­ge­such bei der EU ein und bit­tet nochmal darum, doch Gross­bri­tan­nien alle Priv­i­legien ein­er EU-Mit­glied­schaft zu belassen und ein­fach die Verpflich­tun­gen zu erlassen. Anson­sten wäre das Vere­inigte Kön­i­gre­ich gezwun­gen, eine Zol­lu­nion mit der Schweiz einzuge­hen, mit deren Präsi­dent Blocher schon Ver­hand­lun­gen aufgenom­men wor­den seien. Sie muss erstaunt zur Ken­nt­nis nehmen, dass die Schweiz keinen Präsi­den­ten hat, son­dern nur einen, der glaubt, dies zu sein.

April: Die Schweiz will in einem Befreiungss­chlag zusam­men mit der Öster­re­ichis­chen und Ital­ienis­chen Regierung diverse lang bren­nende ter­ri­to­ri­ale Prob­leme loswer­den. Dazu soll Ital­ien der Tessin zugeschla­gen bekom­men, wobei die Schweiz die SBB-Streck­en treuhän­derisch behält. Im Aus­tausch dafür bekommt Öster­re­ich das Südtirol zurück und gibt wiederum der Schweiz Vorarl­berg ab. Die beteiligten Län­der prof­i­tieren davon, dass sie sich mit ein­er Sprache weniger im Land herum­schla­gen müssen. Vor allem eine Erle­ichterung für Öster­re­ich, die nun keine Simul­tan­dol­metsch­er mehr für die Vorarl­berg­er Abge­ord­neten im Par­la­ment benöti­gen.

Mai: Trump begin­nt mit dem Bau der Mauer zu Mexiko. Als Spezial­is­ten wer­den ihm Gren­zsicherungs-Vet­er­a­nen aus der ein­sti­gen Sow­je­tu­nion zur Seite gestellt. «Diese Leute haben schon ein­mal grossar­tige, ja die grossar­tig­sten Mauern der Welt gebaut. Und wir wer­den hier das Know-how benutzen, das sie haben, um eine noch grossar­tigere Mauer zu bauen! Und Mexiko zahlt dafür!» während Trump diese Worte sprach, schwenk­te er die Kred­itkarte des Mexikanis­chen Präsi­den­ten Peña Nieto in der Luft. Als diese eine halbe Stunde später ges­per­rt wurde, entschloss sich die US-Regierung, den Bau der Mauer bis auf weit­eres zu verta­gen.

Juni: Vladimir Putin und Don­ald Trump sind die wohl promi­nen­testen Gäste bei der Krö­nung des bish­eri­gen türkischen Präsi­den­ten Erdo­gan zum Sul­tan von Osman­ien. Zur Zer­e­monie marschierten neben 5000 Sol­dat­en auch 200 Ele­fan­ten, 2000 Kamele und 500 berit­tene Jan­itscharen, die als Eli­teein­heit und Leib­wache von Erdo­gan wieder ins Leben gerufen wur­den. Don­ald Trump äussert sich sehr beein­druckt von der demokratis­chen Kom­pe­tenz des neuen Allein­herrsch­ers der ein­sti­gen Türkei, beze­ich­nete diesen als «Inspi­ra­tion» und hat sich erfreut darüber gezeigt, dass Erdo­gan ein neues Hochhaus durch die von Trump völ­lig unab­hängige Fir­ma, die nun von seinen Kindern geführt wird, hochge­zo­gen wer­den soll. «Rec­cep ist ein toller Kerl, auch wenn er als Mus­lim natür­lich eigentlich unter das all­ge­meine Ein­rei­se­ver­bot fällt — aber wer Mus­lim ist, bes­timme immer noch ich!»

Prost!

Artikel online veröffentlicht: 30. Dezember 2016 – aktualisiert am 12. Januar 2017