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Hollywood by Biel

Von Hilde­gard Hirzel - Hitch­cock , John Wayne, Hen­ry Bog­a­rt, Jodie Fos­ter oder Richard Gere: Roland Itten, Jour­nal­ist, Fernsehmann, Enter­tain­er und Event­man­ag­er, bringt die Welt­stars wieder nach Biel und präsen­tiert ab Dezem­ber 2004 seine neuste Tat gegen lang­weilige Abende.

«Wir wer­den im Palace, dem Biel­er The­ater und Kino mit der grössten Lein­wand der Stadt, ab 28. Dezem­ber jew­eils jeden Dien­stag Abend um 20.15 Uhr bekan­nte Klas­sik­er von Kinofil­men ver­gan­gener Zeit­en zeigen». Roland Itten sagt’s und schre­it­et mit seinen typ­is­chen grossen Schrit­ten in die Ein­gang­shalle des Palace: «Das grösste und schön­ste Kino in der zweis­prachi­gen Stadt am Biel­ersee», so Itten, «liegt mit­ten im Zen­trum und nur 100 Meter vom Bahn­hof ent­fer­nt und bietet Platz für 600 Per­so­n­en. Hier wer­den far­bige Licht­strahler mon­tiert, hier kommt ein rot­er Tep­pich vor die Ein­gangstüre, flankiert mit gold­e­nen Hand­lauf­stützen mit dick­en Kordeln in den Ring­hal­terun­gen. Wie ein kleines Hol­ly­wood wird das Palace jeden Dien­stag herg­erichtet!» Das Fieber von Itten für sein Pro­jekt steckt schnell an. Seine Schilderun­gen lassen in der Fan­tasie die Szene erken­nen, von zahlre­ichen gepflegten Gästen, mit Cham­pag­n­er­gläsern in der Hand, beim Plaud­ern, beim Sehen und Gese­hen­wer­den.

«Movie Nights» heisst Ittens Konzept. «Die besten und erfol­gre­ich­sten Kinofilme aller Zeit­en wer­den hier wieder laufen, vom West­ern bis zum Dra­ma, vom Kri­mi bis zum Unter­hal­tungs­film. Alle­samt Filme, die beson­ders auf Kinolein­wän­den zur vollen Gel­tung kom­men», schwärmt Itten. Auf der Pro­gramm­liste find­en sich Titel wie Pulp Fic­tion mit John Tra­vol­ta und Bruce Willis, Basic Instinct mit Sharon Stone und Michael Dou­glas, North by North­west (Hitch­cocks Grosser­folg mit Gary Grant), The Eng­lish Patient, Apoc­a­lypse Now sowie Casablan­ca oder The Silence of the Lambs, um nur einige der zu erwartenden Filmk­las­sik­er und Schaus­piel­grössen zu nen­nen. Wer Roland Itten ken­nt weiss, dass er sich nicht mit einem reichen Film­pro­gramm als Mag­net für seine Movie Nights zufrieden gibt. Der erfahrene Mach­er und stets engagierte Pow­er­man liess sich etwas spezielles für seine zukün­fti­gen Gäste ein­fall­en: «Der grosse Film allein zieht vielle­icht 50 Prozent der Movie Nights Gäste an» erläutert er. «Die anderen 50 Prozent sollen, gemäss den Som­mer Ope­nair Kinos, der Peo­ple-Aspekt sein. An ein­er lan­gen Bar sowie ein­er Cham­pag­ner­bar mit stilis­tisch schö­nen Lounge-Eck­en wird das Palace ab 18 Uhr zum After­work-und-Movie-Tre­ff­punkt. Drinks und Delikatessen, passend zum jew­eili­gen Film­pro­gramm, wer­den die Gäste auf den Film ein­stim­men. Ein Tre­ff­punkt für Film­fre­unde und Film­fre­undin­nen soll entste­hen.»

Ohne Ein­tritt wird das Palace Biel zwis­chen 18 und 23 Uhr zu ein­er neuen Aus­geh-Loca­tion unter der Woche. Ein Ort, wo man sich trifft, talkt und neue Kinobekan­ntschaften schliesst, ver­spricht Itten: «In Biel passiert zwis­chen Mon­tag und Mittwoch kaum etwas. Unser Konzept, sowie das Kino Palace mit seinem grossen, mod­er­nen Glas­bau eignen sich her­vor­ra­gend dazu, diese Lücke im Biel­er Ange­bot zu füllen. Ab 20.15 Uhr begin­nen die Filme, die Pause dauert 25 Minuten und bietet erneut Gele­gen­heit, sich an der lan­gen Bar ausser­halb des Saales aufzufrischen, eben­so nach dem Film. Die Bar wird näm­lich bis um Mit­ter­nacht offen bleiben.»

Roland Itten ist erfahren im Event­man­age­ment und kaum jemand kann ihm seine bish­eri­gen Erfolge absprechen. Seine Kar­riere im kul­turellen Bere­ich begann mit der Eröff­nung der Diskothek Take 5 in Biel. Vor einem Jahr eröffnete er, eben­falls im Gebäude vom Palace, die Jazzbar Blue Note. Bei­de Lokale schreiben in der Musik­szene von Biel Geschichte. So wird nun die Pre­miere der Movie Nights mit leg­endären Fil­men als neuer und aussergewöhn­lich­er Anlass in der Kul­turszene Biel mit Span­nung erwartet. Man kann Roland Itten lieben, has­sen, mögen, belächeln oder ver­schreien. Doch unbe­strit­ten bleiben seine viel­seit­i­gen Erfolge. Was ist das Erfol­gsrezept? Der Mach­er mit höch­stem Dri­ve scheint kaum mal zur Ruhe zu kom­men. Ist ein Pro­jekt vol­len­det, schmiedet er bere­its neue Konzepte, mit viel Herzblut, stets mit gross­er Lust auf Neues. Itten ist nicht nur im Kul­turbere­ich bekan­nt, sein Marken­ze­ichen als Mach­er erar­beit­ete er sich als Jour­nal­ist und Fernsehmann. Jour­nal­is­tisch arbeit­ete er The­men auf für unter­schiedliche Schweiz­er Zeitun­gen, ver­fasste Texte für den Bund, die Bern­er Zeitung, für Biel/Bienne und das Biel­er Tag­blatt. Bei Tele­Bärn war er unter­wegs mit der Sendung «Eine Nacht mit», ein Pro­jekt, das ihn als Fernsehmann begehrt machte und ihm den Auf­trag zum Auf­bau von TeleBielingue brachte, dem regionalen und zweis­prachi­gen Fernsehsender der Region Biel, See­land und Bern­er Jura.

Mit der Erar­beitung seines Sendekonzeptes und dessen Real­isierung fand Itten bei TeleBielingue eine Plat­tform, wo er seine Ideen­vielfalt voll ein­brin­gen kon­nte. Auch heute noch zeich­net der Talk­mas­ter dreimal wöchentlich für den Sender Inter­views auf, mit Per­sön­lichkeit­en aus den aktuellen Geschehnis­sen der Region, die dann jew­eils mon­tags, mittwochs und fre­itags aus­ges­trahlt wer­den. Drei­hun­dert Talk­sendun­gen sind es bis jet­zt. Klar, dass der Energiege­ladene als Geschäft­sund Kul­tur­men­sch die Bedürfnisse im Markt ken­nt. Sein Gespür für erfol­gre­iche Pro­jek­te ord­net er sein­er Hell­hörigkeit zu. «Ich bin sen­si­bel als Zuhör­er, hole mir damit Ideen, gehe aber meinen per­sön­lichen Weg» erk­lärt Itten und unter­stre­icht: «Man muss eine Lin­ie haben im Leben. Ich mache keine Sachen, die mir nicht gefall­en.» Und wo tankt «Role» auf? Da lässt er keine Zweifel aufkom­men: «Bei mein­er Fam­i­lie, zu Hause!»

Bild: zVg
ensuite, Dezem­ber 2004

Artikel online veröffentlicht: 15. Juni 2017