• zurück

Querido: Exilverlag in Amsterdam 1933 bis heute

bildschirmfoto-2016-10-19-um-14-41-09Tolles Inter­view auf dem Blauen Sofa über “Hölle und Paradies” — wie ein Exil­ver­lag die von den Bücherver­bren­ner nicht mehr pub­lizierten Schriften neu auflegt, vertreibt und eine Plat­tform gibt. “An Hol­land hat kein­er gedacht” — dabei lag Ams­ter­dam auf der Hand. Offen, neu­tral, buntes Land damals und heute Ehren­gast an der Buchmesse. Über­haupt sind die Nieder­län­der sehr umtriebig und haben die Chance, Ehren­gast bei der Frank­furter Buchmesse zu sein, viel bess­er genutzt als damals die Schweiz­er Ver­lage. Sie brin­gen die unter­schiedlich­sten Denkerin­nen und Denker zusam­men — präsen­tieren nicht nur die offen­sichtlichen Stars wie Note­boom oder de Win­ter, son­dern eben für deutschsprachige Lesende ganz neue Autorin­nen und Autoren. Bet­ti­na Baltschev (oben im Bild live vom Blauen Sofa) ken­nt Ams­ter­dam wie ihre Wes­t­en­tasche und verknüpft Stadt und Exil­lit­er­atur sehr lebendig. Sie bringt einem zum lachen, sie erzählt von Ver­lag und Men­schen damals als ob sie bei ihnen zu Gast gewe­sen wäre und ja: Sie zeigt auch die unendliche Tragik, die so wun­der­bare Men­schen Ver­brech­ern aus­lieferte. Der mutige Ver­leger Queri­do wurde von den Nazis ermordet, immer­hin über­lebte Fritz Land­shoff und yeah: Den Ver­lag gibt es bis heute.

Artikel online veröffentlicht: 19. Oktober 2016 – aktualisiert am 14. April 2017