• zurück

Traktorkestar

Von Vlo­ra Mulaku ‑Sie blasen auss­chliesslich vor hüpfend­en Brüsten, johlen­den Stim­men und «Zugabe»-rufenden Stim­men. Die Balkan Brass Band Trak­torkestar spielte an ihrem Konz­ert im Kau­fleuten am 25. Mai 2012 hochkarätige Blech­musik und zeigte die Kernkom­pe­ten­zen Spass und Qual­ität.

Ein Dutzend Män­ner set­zten das Mund­stück von Posaune, Trompete, Klar­inette und anderen Blasin­stru­menten an die Lip­pen und spielte in hals­brecherischen Tem­po «Vreneli ab em Gug­gis­berg», ver­set­zt mit Balka­n­sound. Spe­cial Guests Schmi­di Schmid­hauser und die Geschwis­ter Tan­ja und Goran Smi­tran gaben sich mit bern­deutschen Chan­sons und mit tra­di­tionell balka­nis­ch­er Musik mit Gesang und Akko­rdeon die Ehre.

Nach Eigen­de­f­i­n­i­tion beglückt das Bern­er Ensem­ble Trak­torkestar das Pub­likum mit «Unza-Unza-Mul­ti­kul­ti-Par­ty-Punk». Die Blaskapelle spielte melan­cholis­che Melo­di­en in Moll, Pol­ka, Par­ty-Balkan­beat mit blue­sigem Unter­ton mit solchem Eifer und Herzblut, dass es kaum vorstell­bar war, dass diese Musik­er keinen Bezug oder Wurzeln im südöstlichen Europa haben. «Hochgeschwindigkeits-Discogrooves, fan­fariger Sire­nen­tur­bo, blu­tun­ter­laufene Herz­schmerzbal­laden, him­mel­hoch­jauchzende Heimwehmelo­di­en, stets rumplig und brandge­fährlich!», um sie von ihrer Web­site zu zitieren – eben eine Mis­chung zwis­chen Trak­tor und Orch­ester.

Jedes Stück wurde bejubelt, es herrschte eine aus­ge­lassene Stim­mung und es lan­de­ten sog­ar einige Plüschtiere auf der Bühne. Diese Band baut Brück­en zwis­chen eigen­er Musik und dem Balkan, Tra­di­tion und Mod­erne, jung und alt, Trak­tor und Orch­ester.

 

Artikel online veröffentlicht: 14. Juni 2012 – aktualisiert am 3. April 2019