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Android auf dem HTC Sensation XE mit beatsaudio

Von Lukas Vogel­sang — Bish­er schwärmte ich vom neuen Win­dows Phone 7.5 – und es bleibt wohl auch mein Favorit unter den mobilen Betrieb­ssys­te­men. Aber es gibt für jeden Benutzer­typ den per­sön­lichen Favoriten – glauben sie nie, was ihnen ein Verkäufer andrehen will, testen sie es sel­ber.

Mit «Andorid» hat Google seinen grossen Wurf gelandet. Gemäss eini­gen Ana­lysten beherrscht Google damit bere­its einen Mark­tan­teil von über 50 Prozent im Jahr 2011 und enorm schnell am Wach­sen. In den USA wurde damit das iPhone bere­its von der Spitze gestossen. Android wurde als Unternehmen im Jahr 2003 von Andy Ruby gegrün­det und bere­its 2005 an Google verkauft. Seit Okto­ber 2008 ist dieses Betrieb­ssys­tem offiziell im Han­del auf den Geräten instal­liert. HTC, der tai­wane­sis­che Mobile-Her­steller, ist früh auf das Android-Sys­tem aufge­sprun­gen und hat bere­its viele Erfahrun­gen gesam­melt bezüglich der Geräte, wie auch der Bedi­en­barkeit und Anforderun­gen. Android ist im Grunde auf LINUX aufge­baut. So haben wir alle drei grossen Betrieb­ssys­teme auf die mobilen Geräte umge­set­zt: Win­dows auf Win­dows Phone 7.5, MacOs auf dem iPhone und Lin­ux auf Android. Inter­es­san­ter­weise gibt es noch immer andere Mobile-Betrieb­ssys­teme – doch ver­schwinden die je länger je mehr (Nokia mit «Sym­bian» zum Beispiel).

Das son­st eher schwarze Tele­fon hat ein paar rote Farb­tupfer – zum einen auf der Rück­seite bei der Kam­era ein schick­es rotes Ringchen, den audiobeats-Schriftzug und auf der Vorder­seite sehr ele­gant das Netz vom Laut­sprech­er. Auch die Stan­dard But­tons, hin­ter Glas, sind rot markiert. Alles ist fein und stil­sich­er gehal­ten – in der Hand wirkt das «look and feel» sehr durch­dacht. Das Sen­sa­tion XE hat eine Pow­er-Taste oben rechts, die sich sehr gut bedi­enen lässt, eine Vol­ume-Bar (län­ger­er, mul­ti­funk­tionaler But­ton) auf der linken Seite, einen Mini-USB-Anschluss eben­falls links auf der Seite unten, und einen Kopfhör­eran­schluss oben, auf der linken Seite. Das wäre es. Ich ver­misse einen Kam­er­aaus­lös­er, da sich die Kam­era oft schneller physisch aktivieren lässt, als wenn ich mich durch Menüs hin­durchlot­sen muss. Aber dies ist auch nur eine Frage der per­sön­lichen Ein­stel­lun­gen auf dem Startscreen.

Der Bild­schirm misst 10.9 cm diag­o­nal und ist in der Grösse sehr kom­fort­a­bel. Das Handy hat eine 8 Megapix­el-Kam­era mit Blit­zlicht und bietet auch eine Fron­tkam­era für Skype oder andere Videotele­fon-Anwen­dun­gen. GPS, WiFi, DLNA, Blue­tooth, alles ist da. Der 1.5 GHz, dual core Prozes­sor ist in der Leis­tung her­vor­ra­gend. Mit der Grun­dausstat­tung bietet das Gerät alles, was heute ein tech­nisch hochste­hen­des und aktuelles Gerät bieten muss. Auch Soft­waretech­nisch ist vom gut brauch­baren Nav­i­ga­tion­s­gerät über Foto­bear­beitun­gen, Über­set­z­tung­spro­gramme etc. alles da. Die Krö­nung ist die auswech­sel­bare microSD-Spe­icherkarte. Damit ist dieses Mobile bestens für grosse Daten­men­gen vor­bere­it­et – und vor allem für den raschen Ein­satz.

Vorin­stal­liert ist HTC Sense, das ist eine grafis­che Benutze­r­ober­fläche, die sich in den let­zten Jahren gut durch­set­zen kon­nte. Schön dabei ist, dass man sich sein Gerät so ein­richt­en kann, wie man sich das vorstellt, und selb­st da kön­nen die Gren­zen noch gesprengt wer­den: Android ist ein offenes Sys­tem, auf welch­es wir an vie­len Stellen Zugriff haben, das wir auch ziem­lich beliebig aus­bauen kön­nen. So bieten viele Frem­dan­bi­eter Soft­ware und Tools an, die wir prob­lem­los inte­gri­eren kön­nen. Sich­er: Ein Sys­tem welch­es offen ist birgt auch ein Sicher­heit­srisiko. So kön­nen diese Frem­dan­bi­eter dur­chaus auch mal böse Absicht­en haben und unser­iös sein. Das geht weit über Viren hin­aus, bis zum Daten­klau von sen­si­blen Infor­ma­tio­nen. Aber das haben wir mit jedem Sys­tem. Die Ver­ant­wortlichen sind sich dessen abso­lut bewusst.

Wie fast auf allen anderen Sys­te­men kön­nen wir Pro­gramme oder Apps über den Mark­t­platz instal­lieren. Das geht prob­lem­los und sehr ein­fach. Vieles ist gratis, es gibt auch kostenpflichtige App­lika­tio­nen – wie eben über­all. Die Vielfalt ist aber über­raschend, und man braucht schon mal ein paar Stun­den, um sich in diesem «Märit» umzuse­hen. Sog­ar «gratis» kommt man sehr weit. HTC liefert gratis die Syn­chro­ni­sa­tion­ssoft­ware dazu. Damit kann man Out­look mit dem Mobile syn­chro­nisieren, aber auch das Gerät als USB-Stick­er ver­wen­den und jegliche Dat­en aus­tauschen.

beat­saudio: Das HTC Sen­sa­tion XE ist noch spezial­isiert auf das Abspie­len von Musik. Dazu leis­ten die mit­geliefer­ten Kopfhör­er, aber auch die Vor­e­in­stel­lun­gen im Gerät grossar­tiges. Die Qual­ität über­trifft die kühn­sten Erwartun­gen bei weit­em. Wer gerne gute Musik in guter Qual­ität hören will, tut gut daran, sich dieses Gerät mal anzuhören. Der Klang ist bess­er als bei den meis­ten bekan­nten Abspiel­geräten, die ich je gehört habe – aber auch bess­er als die meis­ten Stereoan­la­gen zu Hause. Die Met­al­lkopfhör­er sind hochw­er­tig, sehr robust und nicht zu ver­gle­ichen mit anderen bil­li­gen Stöpseln. Die guten Gum­mipfropfen, in ver­schiede­nen Grössen, passen per­fekt in jedes Ohr – da gibt es auch kaum mehr Nebengeräusche. Selb­stver­ständlich ist es gefährlich, wenn man von der Aussen­welt nichts mehr mit­bekommt. Aber das Klanger­leb­nis ist gewaltig.

Was mir per­sön­lich an Android gefällt, ist die enorme Flex­i­bil­ität dieses Betrieb­ssys­tems. Die Möglichkeit­en scheinen kaum ein Ende zu find­en. Die Grun­dausstat­tung der Soft­ware und die Gratispro­gramme auf dem Mark­t­platz reichen für die näch­sten Jahre lock­er aus. Grotesker­weise ist dies aber auch gle­ich die Schwäche von Android: Das Bedi­enungskonzept ist so über­aus kom­plex und die vie­len Funk­tio­nen ermöglichen so viele weit­ere Ideen, dass mit Android nicht unbe­d­ingt jed­er Geschmack getrof­fen wird. Es wirkt auch abschreck­end, wenn man einen Super­com­put­er in der Tasche mit­führt – vor allem, wenn man nicht das Fach­wis­sen dazu besitzt. Es wer­den viele Entschei­dun­gen ver­langt, und das set­zt voraus, dass man von der Materie einiger­massen eine Ahnung hat. Selb­st ich, nach über 29 Jahren Com­put­er­erfahrung, habe mich auf Android ver­laufen. Da liegen Fasz­i­na­tion und Antipathie sehr nahe beieinan­der. Das Gerät aber gefällt mir sehr, und da auch Tablets mit dem gle­ichen Betrieb­ssys­tem funk­tion­ieren, wird mich Android noch eine Weile weit­er beschäfti­gen.

Mit dem HTC Sen­sa­tion XE ist ein mod­ernes, sta­biles und form­schönes Gerät geschaf­fen wor­den, welch­es vor allem Musik­lieb­haberIn­nen inter­essieren wird – aber nicht nur. Es ist ein genial erwach­senes Gerät und kein Spielzeug.

Infos: www.htc.de

Foto: zVg.
ensuite, Jan­u­ar 2012

 

Artikel online veröffentlicht: 13. März 2019