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30. Juli 2020

Ein Panoptikum böser Hasen

Von Adri­an Dür­rwang - Das «Right-Hand­ed Koons Bun­ny» wirkt angeschla­gen, matt-grau, dreck­ig und löchrig – als hätte es die Fol­gen sein­er Weltkar­riere als umjubel­ter Bal­lon­hase nicht gut verkraftet, so ste­ht es im ver­glas­ten Ein­gangs­bere­ich des Kun­st­mu­se­ums Olten. Selb­stver­ständlich stammt dieser herun­tergekommene Hase nicht von Koons, son­dern von Jason Rhoad­es, der dessen glänzende Per­fek­tion iro­nisiert: Die …

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17. Mai 2020

Kann man das scheissen oder soll man das kaufen?

Von Dr. Reg­u­la Stämpfli — Im Juni 2020 hätte die Art Basel mit Glanz und Glo­ria steigen sollen. Sie wurde auf den 17.- 20. Sep­tem­ber 2020 ver­schoben. Anlass genug, um über die Börsen­per­for­mance von Kun­stmessen nachzu­denken.

Vier­hun­dert­fün­fzigkom­madrei Mil­lio­nen Dol­lar kostete der Ret­ter der Welt. Sal­va­tor Mun­di inkarnierte im Novem­ber 2017 Geld und Kun­st wie kein …

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15. Februar 2020

Das Wunder im Schnee von Pieter Bruegel dem Älteren in Winterthur

Von Dr. Reg­u­la Stämpfli - Zunächst geschah mir ein Wun­der, wenn auch ein kleineres als das von Bruegel. Am 22. Novem­ber 2019 machte ich mich ohne Scheu und Not, mit Kof­fern und in Stiefeln, schliesslich war es schon bit­ter kalt gewor­den, auf den Weg in die Samm­lung „Oskar Rein­hart Am Römer­holz“. Dem muss man vorauss­chick­en, …

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5. Dezember 2019

Zwei Komposit-Bilder: Giuseppe Arcimboldo: «Terra» und Abdullah al-Hussaini: «Elefant mit Reiter und Führer»

Von Alfre­do Mein­ra­di - Es dürfte im Europa der Spätre­nais­sance wenige Maler geben, deren Werk durch Orig­i­nal­ität mit gle­ich­er Inten­sität bis in die Gegen­wart strahlt wie jenes des Ital­ieners Giuseppe Arcim­bol­do (1527–1593). Aus Mai­land gebür­tig, arbeit­et er von 1564 an zusam­men mit dem Human­is­ten und Poet­en Gio­van­ni Bat­tista Fonteo am Hof Kaiser Max­i­m­il­ians II. in …

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9. August 2019

Vom Versuch, den Steinen beim Altwerden zuzuhören

Von Julia Richter — Zum 80. Geburt­stag Yoko Onos zeigt die Schirn Kun­sthalle Frank­furt eine umfan­gre­iche Ret­ro­spek­tive ihres kün­st­lerischen Werks der let­zten sechzig Jahre. Wer Ono nur ken­nt, weil sie mit John Lennon ver­heiratet war und für das Ende der Bea­t­les ver­ant­wortlich gemacht wurde, sollte dies schnell­stens ändern.

Schau in die Sonne, bis sie eck­ig …

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Von Hunden, Heuschrecken und der Vergänglichkeit des Seins

Von Julia Richter — Eine Ausstel­lung im Kun­st­mu­se­um Bern wid­met sich dem berühmten Werk des Bern­er Kün­stlers Ernst Krei­dolf: Den ver­men­schlicht­en Hun­den, Heuschreck­en und Schmetter­lin­gen.

Was geschieht mit Hun­den, wenn sie ster­ben? Sie warten auf dem «Hun­destern», bis sie abge­holt und dor­thin zurück­ge­bracht wer­den wo sie hergekom­men sind – ins All. Das let­zte Bild seines …

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4. August 2019

Crashkurs Kunst

Von Lukas Vogel­sang — Ich hat­te meine Zweifel, ob «Bildende Kun­st» in einem dreistündi­gen Ein­führungskurs ver­mit­telt wer­den kann. Was will man da ver­mit­teln? Es klingt so ent­mys­ti­fiziert – und trotz­dem: Wenn es schon Kurse für jede kleine Kör­perzelle, Baste­lar­beit und jedes Hob­by gibt, warum nicht auch ein Crashkurs in Sachen Kun­st?

Zwölf Men­schen haben sich …

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Dilettanten, erhebet euch!

Von Julia Richter — Zum ersten Mal seit dem Tod des Kün­stlers Max Ernst im Jahre 1976 ist in der Schweiz, in der Fon­da­tion Beyel­er, eine umfan­gre­iche Ret­ro­spek­tive seines Werkes zu sehen. Die Ausstel­lung ver­mag durch die Viel­seit­igkeit des Werks zu begeis­tern und mit der bun­ten Düsterkeit der Bilder ein wenig zu irri­tieren. Let­zteres hätte

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2. August 2019

Ihr könnt einpacken

Von Lukas Vogel­sang — Wir ver­pack­en, ver­hüllen, schnei­den, reis­sen, fal­ten, «schnurpfen», deck­en ab, hän­gen auf, wir verän­dern dadurch unseren Leben­sraum, Raum in der Schule, Gegen­stände ver­schwinden, neue Räume wer­den geschaf­fen. Mit unseren Hän­den geben wir dem Papi­er eine Form. Wir umwick­eln und entwick­eln uns. Dies alles mit Papi­er. Lasst das Papi­er rauschen!

Im Rah­men der …

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10. Juli 2019

Nolde in Berlin: Über das Urteilen in Kunst und Politik

Von Dr. Reg­u­la Stämpfli - Kün­stler sind vielschichtig. Manch­mal auch Ver­brech­er. „Car­avag­gio hat gemordet. Veit Stoss hat einen Schuld­schein gefälscht, Berni­ni seine Geliebte mit einem Rasier­mess­er entstellen lassen.“ So schreibt die Süd­deutsche Zeitung in „Buch Zwei“ vom 15./16. Juni 2019. Wenig klug ist es indessen, diese Ver­brechen mit Emil Noldes üblen Anti­semitismus zur Hitlerzeit gle­ichzustellen. …

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