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«Das ROCK-IT soll unser Markenzeichen bleiben»

Von Cori­na Hofer — Sascha Heim­berg organ­isiert dieses Jahr zum ersten Mal das ROCK-IT Open-Air in Gümme­nen. Wie kam er auf die Idee? Und warum nehmen so viele Nach­wuch­skün­stler am Fes­ti­val teil? Ein Blick hin­ter die Kulis­sen mit dem Ver­anstal­ter.

Herr Heim­berg, wie kommt man eigentlich als Gitar­rist ein­er Rock­band dazu, ein Open-Air für Nach­wuch­skün­stler zu organ­isieren? Was war die Idee dahin­ter?

Die ursprüngliche Idee war, für unsere Band «Fate» ein Konz­ert zu organ­isieren. Bei der Wahl der Loca­tion kamen wir mit ein­er Bar in Nieder­wan­gen ins Gespräch, wo wir einen Abend mit Live­musik gestal­ten woll­ten. Daraus wurde ein immer grösseres Fest mit vie­len Bands, und irgend­wann merk­ten wir, dass wir mit­ten im Som­mer keinen passenden Ter­min für alle Bands find­en kon­nten. Da haben wir uns gedacht, gehen wir doch mit allen Bands nach draussen und organ­isieren ein Open-Air. So hat die Geschichte des ROCK-IT Open-Airs im 2009 begonnen.

Was bedeutet Ihnen die per­sön­liche Förderung dieser jun­gen Tal­ente?

Sehr viel! Ich finde es extrem wichtig, dass man so etwas auf die Beine stellt und den jun­gen Bands in der Region eine Plat­tform bietet. In anderen Gross­räu­men wie Zürich, Basel oder Solothurn gibt es viele Plat­tfor­men und Clubs die den jun­gen Kün­stlern etwas bieten. Aber hier in der Region ist das viel zu wenig der Fall. Deshalb ist mir die Förderung der regionalen Tal­ente schon sehr wichtig.

Warum haben Sie sich den Ort Gümme­nen dafür aus­ge­sucht?

Gümme­nen ist vom ÖV sehr gut erschlossen. Mit den Bahn­höfen Lau­pen und Gümme­nen haben wir in näch­ster Umge­bung gle­ich zwei Bahn­höfe, und auch die Auto­bah­naus­fahrt Müh­le­berg ist nicht all zu weit weg. Zweit­ens natür­lich das Viadukt. Als Open-Air mit jun­gen Bands woll­ten wir etwas sehr Spezielles auf die Beine stellen, und allen eine spezielle Kulisse bieten. Ich denke mit diesem Viadukt haben wir wirk­lich eine einzi­gar­tige Kulisse gefun­den.

Sie haben im Vor­feld das Pub­likum entschei­den lassen, welche Bands beim Fes­ti­val auftreten. Was hat Sie zu dieser Idee ver­an­lasst?

Wir haben natür­lich gehofft, dass sich das herum­spricht und in aller Munde ist, dass in der Region endlich ein Pro­jekt dieser Art stat­tfind­et. Wir woll­ten die Entschei­dung, wer auftritt, nicht alleine tre­f­fen, und haben das Pub­likum entschei­den lassen, wer am ROCK-IT auf der Bühne ste­ht. Ich war dieses Woch­enende am Gurten­fes­ti­val, und hätte einige Bands vielle­icht auch nicht ein­ge­laden. Deshalb liessen wir die Bevölkerung während sieben Wochen aus 50 Bands die besten 20 auswählen.

Schon ziem­lich speziell so etwas…

Ja defin­i­tiv. Nicht nur speziell, son­dern auch einzi­gar­tig für den Kan­ton Bern, und auch für Freiburg. Es hat sich wirk­lich herumge­sprochen, darüber sind wir sehr zufrieden.

Wie viele Bands haben sich für das Vot­ing angemeldet?

Wir haben weit über 100 Bewer­bun­gen aus der Region erhal­ten, sog­ar aus dem Tessin und aus Deutsch­land. Wir haben wirk­lich von weit weg Bewer­bun­gen von Bands erhal­ten, die gerne mit­machen woll­ten. Aber wir haben uns gesagt, in anderen Ortschaften gibt es auch solche Pro­jek­te, und wir wollen wirk­lich nur Bands aus der Region. Wir haben jet­zt auch nur Bern­er und Freiburg­er Bands dabei und sind stolz, dass sich so viele bewor­ben haben.

Wie ver­lief die bish­erige Organ­i­sa­tion des Fes­ti­vals?

Es war eine sehr lehrre­iche Zeit. Der Teamzusam­men­halt war wirk­lich sehr gut, vor allem weil wir einan­der zum Teil nicht sehr gut gekan­nt haben und nicht genau wussten, wer da jet­zt im Team sitzt. Aber mit­tler­weile tele­foniert man jeden Tag zusam­men und trifft sich an Sitzun­gen, also der Teamzusam­men­halt ist sich­er etwas, was sehr gut geklappt hat. Ein klein­er Stolper­stein ist aber immer noch die Suche nach Volon­tären, die uns beim Auf- und Abbau helfen, da brauchen wir wirk­lich noch einige Frei­willige. Anson­sten bin ich mit der Organ­i­sa­tion sehr zufrieden.

Welche Erwartun­gen und Ziele haben Sie sich geset­zt? Was erwarten Sie von anderen Beteiligten?

In erster Lin­ie gutes Wet­ter, das haben wir näm­lich bestellt. Weit­er wün­schen wir uns ein gelun­ge­nes Fest, bei dem alle beteiligten Part­ner zufrieden sind. Ich denke, wir kön­nen auch den jun­gen Bands eine Menge bieten. Natür­lich hof­fen wir auch, dass viele Besuch­er kom­men, die Freude an regionaler Musik haben und uns auch näch­stes Jahr wieder unter­stürzen.

Ein ROCK-IT 2011 ist also schon in Pla­nung?

Ja, unser Ziel ist es, dass wir das wirk­lich jedes Jahr machen kön­nen. Aber wir wis­sen noch nicht ganz sich­er, auf welchem Grund­stück das sein wird. Für uns ist natür­lich klar, dass wir dieses Viadukt nie mehr ver­lassen und dass diese Kulisse unser Aushängeschild wird. Spätestens im Sep­tem­ber wird klar sein, wo genau das näch­ste ROCK-IT Fes­ti­val stat­tfind­et.

Welche weit­eren Pro­jek­te nehmen Sie nach dem 15. August in Angriff?

In erster Lin­ie natür­lich die Pla­nung für 2011, das ROCK-IT soll unser Marken­ze­ichen bleiben, und ist sicher­lich auch das grösste Pro­jekt, das wir in den näch­sten Jahren machen wer­den. Aber wir haben auch noch andere Fes­ti­vals, die wir organ­isieren, ganz klar. Von uns wird man noch so einiges hören in der Region.

Sie ste­hen am Open-Air auch selb­st mit Ihrer Band auf der Bühne. Auch für Sie eine ide­ale Wer­bung, oder?

Ich würde sagen, es hat Vor- und Nachteile. Ich als Ver­anstal­ter, zwei mein­er Band­kol­le­gen sitzen eben­falls im Organ­i­sa­tion­steam, da ist es nahe­liegend, dass wir uns auch einen Platz auf der Bühne reservieren. Klar gab es Leute, die komisch reagiert haben und das nicht in Ord­nung find­en, so à la: «Jaja dr Gascht­gäber, jaja..». Es ist ein­er­seits bes­timmt eine gute Wer­bung für uns, aber es soll ja auch nicht so sein, dass unsere Band nur jew­eils ein­mal im Jahr am ROCK-IT spielt und son­st nicht. Uns kann man auch an anderen Orten rock­en hören.

Foto: zVg.
ensuite, August 2010

 

Artikel online veröffentlicht: 11. November 2018