David Hockney war der Eröffnungsstar und plädierte für Kultur, Buch, Kunst und Storytelling der ganz besonderen Art. Er war eigentlich das hoffnungsvolle Gegenprogramm meiner gestrigen Veranstaltung in Basel zum Rechtspopulismus: Munter, älter, kein bisschen weiser (da er schon immer klug war) und sehr fröhlich kam der britische Künstler in Frankfurt rüber. Zudem ist der zauberhafte Mann experimentierfreudig modern: Seit 2010 nutzt er das iPad als Leinwand. Farben, unendlich viele Möglichkeiten, Innovation, Fantasie — soooviel Kunst in Zahlenkombinationen, faszinierend. Der einzige Nachteil gemäss Hockney: “Es gibt keinen Widerstand mehr beim Malen” — also der Kampf mit Leinwand, langwieriges Farbenmischen und körperlicher Anstrengung fallen dahin.
PS: Diesen Bericht konnte ich dank dem hervorragenden Presseservice der Frankfurter Buchmesse verfassen, da ich an der Eröffnungsveranstaltung noch nicht anwesend war. Erstaunlich ist, dass man an der Buchmesse eigentlich gar nicht vor Ort sein müsste — soviel wird heutzutage übertragen, aufgezeichnet, nachgespielt, interpretiert und analysiert. Gemäss Precht könnte man auch fragen: Was ist die Buchmesse Frankfurt und wieviele? Mich beschleichen zwischendurch ziemlich irreale Gefühle, die zwischen Fiktion und Realität mäandern…