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Deadline live

(Con­stan­tin Seibt) —

Auf dem Papi­er sollte Eigen­wer­bung eigentlich eine lockere Sache sein: Man verkauft ein Pro­dukt, das man ken­nt. Und das man –  schon aus Man­gel an Alter­na­tiv­en – im All­ge­meinen schätzt.

Und trotz­dem ist Eigen­wer­bung vor allem eins: unentspan­nt. Mein­er The­o­rie nach deshalb: Weil sie das bein­hal­tet, was einen im Leben vielle­icht den meis­ten Ärg­er gemacht hat: den Blick der anderen.

Ob mit den gnaden­losen Kindern auf dem Pausen­platz, den Pein­lichkeit­en der ersten heim­lichen Liebe, später den 1000 Über­raschun­gen der Ehe oder mit der Tep­pichetage im Büro: Es ist erstaunlich, dass nie­mand dich so sieht wie du. Irgend­wann liegt der Gedanke nah, dass die Mehrheit recht hat. Und man jemand ander­er ist.

Das einzig Entspan­nende an Eigen­wer­bung ist, dass man ja nicht sich selb­st bewirbt, son­dern ein Pro­dukt gle­ichen Namens. Man kann also kalt­blütig vorge­hen. Und knapp.

Etwa wie fol­gt:

Mor­gen Dien­stag steigt die Vernissage des Buchs zum Blog: Dead­line als Talk. Es geht dort um die Zukun­ft des Jour­nal­is­mus. Möglichst nicht um das Kla­gen – auch wenn dieses einen guten Teil der Zukun­ft des Jour­nal­is­mus aus­machen dürfe. Son­dern um die Frage: Was tun?

Da das Wichtig­ste, das ich dazu zu sagen habe, schon im Buch geschrieben ist, werde ich das Gegen­teil des Gewohn­ten tun: Und endlich die Fra­gen stellen, die ich selb­st nicht beant­worten kann. An Bord sind zwei Flaschen Rotwein, Elek­trozi­garet­ten und einige der Köpfe, die ich für die Inter­es­san­testen ihrer Branche halte:

Also:

Und dann bin noch ich dabei. So entspan­nt wie ein Mann vor sein­er Hin­rich­tung. Im The­ater Neu­markt, Zürich, um 20 Uhr.

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