Von Lukas Vogelsang – Bern liest kein Buch. ensuite — kulturmagazin kümmert sich deswegen in dieser Ausgabe speziell um die Literaturinteressierten — wenn Bern schon kein Buch lesen soll, so wollen wir das nicht einfach vergessen. Dass der gross angekündigte Leseevent bachab ging, seien die Folgen einer dilettantischen Organisation, so die Weltwoche. Nun gut, die Worte dilettantisch und unprofessionell hören wir in letzter Zeit allzu oft im Zusammenhang mit dem Kulturleben Bern. Viele schnelle Aktionen, mit viel Tamtam in die Presse gebracht, versprechen mehr als sie einhalten. Es ist an der Zeit, sich ein paar Gedanken zu Konzepten, Öffentlichkeitsarbeit und Realitäten zu machen.
Das Paul Klee Museum ist diesbezüglich die grosse Ausnahme und wir sind stolz, ab dieser Ausgabe bis zur Eröffnung im nächsten Juni 2005 eine Serie von Artikeln präsentieren zu können, die beweisen, dass die Organisation von Kultur und Kunst auch andere Schuhe tragen kann. Interessant daran ist vor allem, dass die Dimensionen dieses Zentrums jeglichen Begriffsrahmen der Berner Szene sprengen. Das hat uns zu denken gegeben. Angeregt durch einen Meinungsartikel von Suzette Sandoz (Rechtsprofessorin in Lausanne, sie schreibt in der NZZ am Sonntag/ Artikel vom 18. Juli) über die Erziehung einer autistischen Gesellschaft, wurden wir motiviert, die Rubrik “Kultur & Gesellschaft” in unser Magazin einzubringen. Wir möchten darin Beobachtungen und Begriffen der Kultur eine diskutierbare Plattform bieten. Dass wir den Agenda-Teil schon wieder überarbeitet haben, erscheint dabei nebensächlich. Doch befinden wir uns ab jetzt mit Inhalt und Form des Heftes in einer Zielgeraden. Und da sich das Kulturinteresse im Sommer vor allem am heimischen Grill festnagt, haben wir auch ein paar hilfreiche Tipps hierfür. Gut Sommerbad…
Foto: zVg.
Publiziert: ensuite Ausgabe Nr. 20, August 2004