Von Lukas Vogelsang – Es tut gut, zwischendurch die Kleider zu wechseln und zu waschen. Man modert ein bisschen weniger. Zwar haben wir immer an der Kosmetik von unserem Kulturmagazin herumgeschraubt. Trotzdem: Sie halten ein nigelnagelneues ensuite kulturmagazin in den Händen. Dieser Eingriff war tiefer und die Implantate werden erst in ein paar Monaten richtig anwachsen. Klar interessiert uns, was Sie über diesen neusten Wurf denken…
Nun, er ist ein richtiger Star, der einzige Mann, der es zweimal auf die Titelseite von ensuite — kulturmagazin gebracht hat! Klingt das zynisch oder überheblich? Nicht unbedingt, wenn man bedenkt, dass wir gerade durch die prägnanten Titelseiten bekannt wurden und beim ersten Johnny, vor drei Jahren, die gesamte Auflage innert 14 Tagen total vergriffen war. Zudem gehört unser Titelplatz seit langem den Frauen — ein männliches Antlitz in dieser Zone ist bereits eine Star-Sensation. Auch klar, dass wir nur auf den Wellen anderer surfen — ich persönlich bin nicht einmal begeistert von Johnny Depps Künsten, obwohl mich der neue Piratenfilm sehr überrascht hat.
Stars sind aber auch unsere RedakteurInnen und Schreiberlinge. Ein «Hoch, hoch, hoch» auf diese Glanzleistung, bei 30 Grad Hitze immer noch einen Satz schreiben zu können. Ganz besonders stolz bin ich auf das Mitwirken von Peter J. Betts, dem ehemaligen Kultursekretär von Bern, der ab dieser Ausgabe mitschreibt!
Warum nun also dieses Stargeplänkel? Ganz einfach: So werden wir gelesen und wahrgenommen, wenn der Sommer mit Bikinis und Waschbrettbäuchen uns vom Wesentlichen abzuhalten versucht. Auch bei uns riecht es zur Zeit mehr nach Aare und nicht nach Arbeit. Ich war übrigens überrascht, wieviele Badehosen mir nach dem letzten Editorial angeboten wurden. Zur Beruhigung: Ja, ich habe meine Allerheiligste wieder gefunden. Ihr braucht mir keine mehr zu senden, habt Dank! (Ok, vielleicht kann ich ja noch andere Sachen wünschen…?)
Foto: zVg.
Publiziert: ensuite Ausgabe Nr. 44, August 2006