Von Sandro Wiedmer — 14. — 16. Februar 2014: Bereits zum vierten Mal findet in Bern das sonOhr Hörfestival statt – mit Erweiterungen und Neuerungen, und mit einer neuen Spielstelle!
Nachdem das Festival anfänglich auf Wanderschaft war, sozusagen auf der Suche nach dem idealen Spielort einmal im Theater am Käfigturm, dann im Tojo-Theater der Reitschule stattgefunden hat, scheint sich das Kino Kunstmuseum für die Veranstaltung bewährt zu haben: Nach der letztjährigen Ausgabe findet der dreitägige Hör-Marathon bereits zum zweiten Mal dort statt. Zusätzlich bietet sich am Samstag und Sonntag die Gelegenheit, die in acht Blöcke aufgeteilten Wettbewerbs-Beiträge in der Stadtgalerie im PROGR in Wohnzimmer-Atmosphäre zu geniessen.
Neben dieser räumlichen Erweiterung gibt es dieses Jahr auch eine inhaltliche, indem die Fühler in die anderen Sprachregionen ausgestreckt werden: Mit Produktionen aus der Französich- und der Italienisch-sprachigen Schweiz überwindet das Festival den Röschtigraben und den Polentaberg, wie es im Presseinfo so schön heisst: Zu Gast sind das Festival «Ohrwurm» aus Lausanne (am Sonntag im Kino Kunstmuseum) und Radio Gwendalyn aus Chiasso (am Samstag, ebenfalls im Kino Kunstmuseum), welche Produktionen aus ihren Landesteilen mitbringen, und, ebenfalls am Samstag in der Stadtgalerie im PROGR ist weiter ein stündiges «Radiodramma»: «Il viaggio di Arnold» zu hören. Zudem wird Martin Heule, der ehemalige SRF-Korrespondent für die Romandie, in einem öffentlichen Gastreferat die Frage beantworten, warum welsches Radio anders tönt.
Der Neuerungen nicht genug, wird dieses Jahr auch zum ersten Mal ein Jury-Preis für die beste experimentelle Hörproduktion vergeben, so dass neben dem Preis Schweizer Syndikat Medienschaffender SSM für den besten Non-Fiction-Beitrag und dem Preis Stiftung für Radio und Kultur Schweiz SRKS für den besten Fiction-Beitrag die Jury nun drei Preise zu vergeben hat. In der diesjährigen Fachjury sitzen: Theresa Beyer, Musikethnologin und freie Journalistin, Valerian Maly, Dozent für Performance Art und Medienkunst an der Hochschule der Künste Bern, Päivi Stalder, Regisseurin und Dramaturgin in der Redaktion «Hörspiel und Satire» bei SRF Schweizer Radio und Fernsehen. Darüber hinaus, wie es sich ge-hört, wird das geneigte Auditorium auch einen Publikumspreis verleihen.
Die MacherInnen des Festivals verzeichnen einen Boom von Audio-Produktionen dank der technologischen Entwicklungen, und bieten eine für die Schweiz einzigartige Plattform für die freie und private Hörproduktion. Die Auswahl, die für den diesjährigen Wettbewerb getroffen wurde, umfasst zwanzig Produktionen, Werke von knapp über einer Minute bis zu mehr als einer Stunde – der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt, und der Phantasie der Zuhörenden erst recht nicht. (saw)
Das genaue Programm: www.sonohr.ch
Foto: zVg.
ensuite, Februar 2014