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Kunstsammlerstudie 2014

The House Of Art Collector Cornelius Gurlitt In SalzburgVon Lukas Vogel­sang — Es ist nahe­liegend, dass eine Kun­stver­sicherung eine Studie anlegt über Kun­st­samm­ler. Schön aber, dass sie diese öffentlich teilt. Das Wis­sen dient auch den allen — zwar sind die Dat­en nicht wirk­lich über­raschend, aber als Anhalt­spunkt und Denkanstoss kön­nen wir das nehmen.

Die Samm­ler­studie, an der sich inter­na­tion­al fast 1.000 Samm­ler beteiligt haben, zeigt erstaunliche Ergeb­nisse. Hin­ter dem
klas­sis­chen Kun­stlieb­haber, der mit 37% die grösste Samm­ler­gruppe bildet, sind Samm­ler, die wie Inve­storen agieren und Kun­st zur Diver­si­fizierung ihrer Anla­gen sam­meln. Diese mit 24% zweit­grösste Gruppe beurteilt Kun­st unter dem Gesicht­spunkt der  Wer­ten­twick­lung und als Möglichkeit zum Aus­druck der eige­nen gesellschaftlichen Posi­tion.

Hybride Samm­ler, die nach sehr vielfälti­gen Motiv­en sam­meln, stellen mit 23% die drittstärk­ste Gruppe dar. Weit abgeschla­gen sind die Bewahrer mit 16%, die mit ihrer Sam­meltätigkeit eine Fam­i­lien­tra­di­tion fort­set­zen. Auch wenn alle Samm­ler die Freude am Sam­meln teilen, so zeigen sich damit den­noch klare dahin­ter­liegende Moti­va­tio­nen.

Gemälde sind äusserst beliebt
Eben­so zeigt die Samm­ler­studie, dass der typ­is­che Kun­st­samm­ler männlich und 40–69 Jahre alt ist, über ein hohes Bil­dungsniveau ver­fügt und häu­fig in ein­er kinder­losen Beziehung lebt. Bevorzugt wer­den Malerei (89%) sowie Arbeit­en auf Papi­er (63%) gesam­melt. Skulp­turen (60%) und Fotografie (49%) sind eben­falls beliebte Samm­lung­sob­jek­te. Alle Alters­grup­pen sind beson­ders an zeit­genös­sis­ch­er Kun­st (82%) inter­essiert. Mod­erne Kun­st (38%) und Kun­st aus dem 19.Jahrhundert (23%) und früher liegen in ihrer Beliebtheit als Samm­lung­sob­jek­te weit dahin­ter.

Jede 10. Samm­lung ist mehr als 1. Mio. US$ wert
Jed­er zehnte Teil­nehmer der Befra­gung besitzt eine Samm­lung im Wert von über 1 Mil­lion US$. Nur 15% gaben an, dass ihre  Samm­lung weniger als 100.000 US$ wert ist. Die hohen Werte erstaunen umso mehr als die meis­ten Samm­ler (65%) angeben, dass sie nicht sys­tem­a­tisch sam­meln, son­dern das was ihnen gefällt. Immer­hin gaben 5% der Befragten an, dass sie ihre Samm­lung von einem Kura­tor betreuen lassen.

Der Inter­netkun­st­markt hat sich noch nicht durchge­set­zt
Obwohl die Moti­va­tion der ver­schiede­nen Samm­ler­typen weit auseinan­der geht, nutzen mit 95% fast alle Samm­ler Kun­stmessen als Infor­ma­tion­squellen. Für zwei Drit­tel der Befragten ist dies auch ein wichtiger Ort für den Kun­stkauf. Der wichtig­ste Ort für den Kun­stkauf ist jedoch weit­er­hin die Galerie. Das Inter­net spielt mit 34% noch eine unter­ge­ord­nete Rolle. 42% sagen sog­ar, dass sie es sich über­haupt nicht vorstellen kön­nen Kun­st im Inter­net zu kaufen. Fast alle Samm­ler nutzen es jedoch zu Recherchezweck­en.

(Quelle: Die Studie wurde von AXA ART durchge­führt)

Artikel online veröffentlicht: 12. Februar 2014 – aktualisiert am 18. März 2019