Beschreibung
Über 200 Kulturschaffende aus dem Kanton Bern hauchen Bildern aus dem Brockenhaus neues Leben ein. Ihre Arbeiten sind im November an einer Verkaufsausstellung zu sehen. Mit diesem grossen Kunsthappening führt SecondArt Kulturszenen des Kantons zusammen, die sonst kaum miteinander in Berührung kommen.
Kunst ist Kommunikation. Ohne Beachtung existiert sie nicht. Viele Gemälde, wertvoll oder nicht, gehen vergessen oder werden als Verbrauchsgut der Konsumgesellschaft gleich achtlos entsorgt. Deshalb machten sich das Kulturmuseum Bern und Veranstalter*innen des letztjährigen Ghost Festivals in 11 Brockenstuben des Kantons auf die Suche nach vergessener Kunst, im Portemonnaie 20 Franken pro Bild.
Sie fanden 240 Originalbilder und in ihrem Umfeld 211 Kulturschaffende, die sich eines der vergessenen Kunstwerke annehmen. Diese hatten drei Monate Zeit, ihr Brockibild zu bearbeiten. Einzige Vorgabe ist, dass das Ausgangswerk auf die eine oder andere Art sichtbar bleibt.
Der Kanton Bern hat viele Welten und Szenen, aber sie treffen zu selten aufeinander. SecondArt führt sie zusammen. So gesellten sich zu namhaften bildenden KünstlerInnen talentierte KunststudentInnen, QuereinsteigerInnen, TätowierInnen, SprayerInnen, MusikerInnen, LiteratInnen und Menschen, die die Berner Kunstszene prägen. Das Resultat ihrer Arbeit wird vom 4. bis 20. November an einem grossen Kunsthappening mit Verkaufsausstellung dem Publikum vorgestellt. Die Einnahmen aus den Kunstverkäufen fliessen in einen Pot. Dieser wird unter den Teilnehmenden aufgeteilt. Alle erhalten den gleichen Anteil am Verkaufserlös, egal ob ihr Werk verkauft wird und zu welchem Preis.
Erste Werke sind bereits entstanden. Es zeichnet sich ab, dass mit SecondArt nicht nur Zeitdokumente, sondern auch Dialoge unter den Teilnehmenden und Geschichten entstehen. So fand der Autor Christoph Simon via Facebook den Kontakt zum heute 77-jährigen Künstler seines Werks, Mohamed Saidi Chilamboni aus Dar es Salaam, Tansania. Sie stehen seither in Kontakt und werden sich besuchen. Der Künstler Ernesto N. Nicolai machte sich im Berner Oberland auf die Suche nach dem Ursprungsort seines Bilds. Er sprach mit BäuerInnen, HundehalterInnnen, FerienheimbesitzerInnen und wurde von Einheimischen des Weges gewiesen. Fündig wurde er nicht. Doch er bleibt dran. Balts Nill beliess sein Bild unbearbeitet und widmete ihm dafür einen wundervollen Song. Bereits jetzt zeichnet sich eine äusserst spannende Zeitreise durch die Kunst- und Kulturwelt ab.
ensuite durfte den Gesamtkatalog produzieren. Wir sind sehr stolz auf das Ergebnis!