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Unterstützungsbekundung der Eidgenössischen Kunstkommission

Medi­en­mit­teilung, Bern, den 11. Sep­tem­ber 2013 - Die Eid­genös­sis­che Kun­stkom­mis­sion möchte der Kun­sthalle Bern auf diesem Weg ihre voll­ste Unter­stützung bekun­den und gle­ichzeit­ig ihr Befrem­den darüber aus­drück­en, dass über eine Bud­getkürzung oder – noch unver­ständlich­er – über eine Schlies­sung der Kun­sthalle als Ort für zeit­genös­sis­che Kun­st nachgedacht wird.

Die Kun­sthalle Bern ist sowohl aus his­torisch­er wie auch aus aktueller Per­spek­tive für die Gegen-wart­skun­st ein weltweit wichtiger und ange­se­hen­er Ort und kann ohne Übertrei­bung als die bekan­nteste zeit­genös­sis­che Kun­stin­sti­tu­tion der Schweiz gel­ten. Die Kun­sthalle Bern ste­ht für einen dem zeit­genös­sis­chen Kun­stschaf­fen stets offe­nen Ort, der es in jed­er Epoche ver­standen hat, sich mit Ausstel­lun­gen der jew­eils wichtig­sten Pro­tag­o­nis­ten, die nach­haltig in Erin­nerung blieben, inter­na­tion­al zu pro­fil­ieren. Für das Image der Stadt Bern, also auch für all diejeni­gen Bern­er und Berner­in­nen, welche die Ausstel­lun­gen kaum je besuchen, ist die bre­ite, inter­na­tionale Wahrnehmung der Kun­sthalle von unschätzbarem Wert.

Eine Kürzung des Bud­gets bedeutet für eine solche Insti­tu­tion, die wie alle Ausstel­lung­sorte dieser Grössenord­nung erfahrungs­gemäss sehr ökonomisch haushal­tet und meist nur dank über­durch­schnit­tlich grossem Engage­ment der Mitar­bei­t­erIn­nen über­haupt funk­tion­ieren kann, lei­der meist mehr, als ein Mehraufwand in der Spon­soren­suche oder eine Aus­gaben­bremse. Eine Kürzung bedeutet, nicht auf gle­ichem qual­i­ta­tiv­en Niveau weit­er­ar­beit­en zu kön­nen, denn bei den meis­ten Aus­gaben (wie Trans­porte, Reisekosten, Ver­sicherung, Druck­sachen, Wer­bung etc.) gibt es so gut wie keine Möglichkeit rel­e­vant zu sparen. Pro­fil- und Imagev­er­lust sind die Fol­gen. Die Frage ist also nicht, ob sich Bern weit­er­hin eine Kun­sthalle leis­ten kann, son­dern die, ob es sich die Haupt­stadt der Schweiz leis­ten kann, ihre inter­na­tion­al renom­mierte Kun­sthalle zu einem regionalen Schaufen­ster zurück zu stufen.

Dieses Jahr find­et übri­gens die Preisver­lei­hung der Prix Meret Oppen­heim, der wichtig­sten Ausze­ich­nung, welche der Bund im Bere­ich Kun­st und Architek­tur ver­lei­ht, in der Kun­sthalle Bern statt. Der Preis geht an den Kün­stler Thomas Huber, den Kura­tor Marc-Olivi­er Wahler und die Architek­ten Miller und Maran­ta. Dass die Wahl des Aus­tra­gung­sortes auf die Kun­sthalle gefall­en ist, hat nicht nur damit zu tun, dass die Namensge­berin des pres­tige­haften Preis­es, Meret Oppen­heim, in diesen Sälen aus­gestellt hat; es ist mitunter auch ein klares Zeichen für die Wertschätzung der Insti­tu­tion.

Mit fre­undlichen Grüssen
Nadia Schnei­der Willen
Präsi­dentin der Eid­genös­sis­chen Kun­stkom­mis­sion

Mit­glieder der Eid­genös­sis­chen Kun­stkom­mis­sion:
Gio­van­ni Carmine, Kura­tor, St. Gallen/Zürich
Jean-Luc Manz, Kün­stler, Lau­sanne
Andreas Reuter, Architekt, Basel
Anselm Stalder, Kün­stler, Bern/Basel
Noah Stolz, Kura­tor, Genf/Locarno
Sarah Zürcher, Kura­torin, Fribourg/Tours