Von Lukas Vogelsang - In der Kulturstadt Bern ist viel in Bewegung geraten. ensuite – kulturmagazin ist mit der vierten Nummer einigermassen etabliert. Durch die neue Situation ohne ANSAGER (siehe Ticker) müssen wir unser Konzept überarbeiten. Dies wird eine Herausforderung werden, ein Seiltanz. In wie weit kann ensuite die Funktion vom ANSAGER, dem Veranstaltungskalender, auffangen? Wo liegen die Grenzen und was brauchen wir für unsere Stadt? Sicherlich werden wir von der etwas elitären Haltung wegkommen und uns breiter öffnen, mehr miteinbeziehen. Schreibt uns Eure Meinung, ihr könnt aktiv eure Ideen einfliessen lassen. Die ganze Aktion braucht aber auch Geld. Für die Stadt Bern ein so dringend benötigtes Veranstaltungsmagazin zu produzieren will und kann ich nicht mehr aus eigener Tasche finanzieren. Wer hilft mit?
Ich will nicht über die Weltlage hinwegschweigen. Die Ohnmacht über Ignoranz, Selbstverleugnung, Manipulation und Macht wimmert in mir. Mein heiliges Weltbild ist durch den Krieg stark angeschlagen und meine Kindlichkeit ist unter die Bettdecke gekrochen. In den letzten Wochen haben sich die Ereignisse und Meldungen überschlagen. Ich fühle mich überfordert, all diese Informationen zu verarbeiten, geschweige denn, ihre Konsequenz zu erfassen. Der sinnlose Krieg und der weiche Frühling stehen im Gegensatz – ich bin dazwischen und es schmerzt.
„Es hat niemals einen guten Krieg und einen schlechten Frieden gegeben.“ Benjamin Franklin
In der Hoffnung, dass sich der Wellengang wieder beruhigt, zünde ich in diesen Kriegsnächten Kerzen an, um zu zeigen, dass ich gedenkend noch da bin und nicht vergessen kann.
ensuite, April 2003