Also doch: Aus zwei mach eins und doch nicht

kunstmuseum-bern_image(Pres­se­text 20.9.2013) ‑Das Kun­st­mu­se­um Bern und das Zen­trum Paul Klee wer­den bis spätestens Anfang 2016 eine gemein­same strate­gis­che Führung erhal­ten. Die bei­den Häuser behal­ten ihre Eigen­ständigkeit, wer­den in Zukun­ft jedoch deut­lich enger zusam­me­nar­beit­en. Darauf haben sich die bei­den Stiftungsräte unter der Leitung von Erziehungs­di­rek­tor Bern­hard Pul­ver und Pro­jek­tleit­er Mar­cel Brül­hart geeinigt.

Regierungsrat Bern­hard Pul­ver, die bei­den Präsi­den­ten Christoph Schäublin und Ueli Sinzig sowie Pro­jek­tleit­er Mar­cel Brül­hart zeigten sich an ein­er Medi­enkon­ferenz in Bern am Fre­itag (20.9.2013) erfreut darüber, dass es gelun­gen ist, die nöti­gen Struk­turen für eine ver­tiefte strate­gis­che und kün­st­lerische Zusam­me­nar­beit zwis­chen dem Kun­st­mu­se­um Bern und dem Zen­trum Paul Klee zu definieren. Die bei­den Häuser behal­ten zwar auch in Zukun­ft ihre kün­st­lerische Eigen­ständigkeit und Stan­dorte, wer­den jedoch unter dem Dach ein­er gemein­samen strate­gis­chen Führung deut­lich enger zusam­me­nar­beit­en. In ins­ge­samt vier Ver­hand­lungsrun­den unter der Leitung von Bern­hard Pul­ver und Mar­cel Brül­hart haben die bei­den Museen eine entsprechende Eini­gung erzielt.

Gemeinsames Leitbild und einheitliche strategische Leitung

Die Stiftungsräte der bei­den Kul­turin­sti­tu­tio­nen haben sowohl dem Leit­bild als auch der Struk­tur der kün­fti­gen Zusam­me­nar­beit zuges­timmt. For­t­an pro­gram­mieren die bei­den Häuser zeitlich und the­ma­tisch aufeinan­der abges­timmt. Min­destens im Bere­ich der Gegen­wart­skun­st führen sie pro Jahr eine gemein­sam konzip­ierte Ausstel­lung durch. Die Iden­titäten der bei­den Häuser (mit zwei Direk­toren) bleiben erhal­ten und die Samm­lun­gen wer­den dort verortet, wo sie heute sind. Bei Erweiterun­gen der Samm­lun­gen stim­men sich die Museen in Zukun­ft gegen­seit­ig ab. Weit­er treten sie auf dem inter­na­tionalen Ausleih­markt in Zukun­ft gemein­sam auf.

Mit der strate­gis­chen Führung aus ein­er Hand, d.h. mit einem für bei­de Häuser per­son­ell iden­tis­chen Stiftungsrat, wer­den die Häuser fak­tisch unter ein gemein­sames Dach gestellt. Rechtlich soll dies in der Form ein­er neu zu errich­t­en­den Dachs­tiftung geschehen. Eine weit­erge­hende Fusion wurde zwar disku­tiert, wegen des gerin­gen zusät­zlichen Syn­ergiepo­ten­tials sowie den beste­hen­den rechtlichen Rah­menbe­din­gun­gen schliesslich aber ver­wor­fen.

Enge Zusammenarbeit auch auf operativer Ebene

Auf der oper­a­tiv­en Ebene wird ein Geschäft­sleitungsauss­chuss einge­set­zt, dem bei­de Direk­toren und je eine noch zu bes­tim­mende weit­ere Vertre­tung der Häuser ange­hören. Der Auss­chuss soll die enge kün­st­lerische Zusam­me­nar­beit garantieren, den gemein­samen Auftritt auf dem inter­na­tionalen Leih­markt koor­dinieren sowie die Zusam­me­nar­beit bei den Stäben und Abteilun­gen der bei­den Häuser steuern. Trotz der deut­lich engeren Zusam­me­nar­beit soll keine neue Dachmarke für die bei­den Insti­tu­tio­nen einge­führt wer­den.

Stärkung des Kunstplatzes Bern

Von der engeren Zusam­me­nar­beit ver­sprechen sich die bei­den Stiftungsräte eine Stärkung des Kun­st­platzes Bern. Darüber hin­aus wird eine wirkungsvollere Ver­wen­dung der zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­tel möglich.

Umsetzung frühestens auf 1.1.2015

Der Umset­zung­sprozess wird in den näch­sten Monat­en ges­tartet und durch Mar­cel Brül­hart geleit­et. Früh­estens per 1. Jan­u­ar 2015 und spätestens per 1. Jan­u­ar 2016 soll die neue Zusam­me­nar­beit zusam­men mit der strate­gis­chen Führungsstruk­tur fer­tig aus­gestal­tet sein und aktiv wer­den.

Schliesslich ste­ht die zukün­ftige Zusam­me­nar­beit unter dem Vor­be­halt, dass die finanziellen Prob­leme des Zen­trums Paul Klee dauer­haft gelöst wer­den kön­nen. Die entsprechen­den Lösun­gen kön­nen im vierten Quar­tal 2013 vorgestellt wer­den.

Artikel online veröffentlicht: 20. September 2013 – aktualisiert am 17. März 2019