Wir sind ein Print-Magazin und erst jetzt arbeiten wir an einem neuen digitalen Konzept. Das Archiv von 2014 - 2023 wir ebenso erst hochgeladen - escheint dann erst auf der neuen Website ...
Deswegen Geduld - es wird gut!

25. August 2013

Hyperrealistische Fleischschau

Die Frühabend­sonne strahlt noch höch­stens eine halbe Stunde durch das Schaufen­ster der kle­in­sten Galerie Zürichs. Fast ist es, als würde sie direkt in einen über­grossen Trauben­zweig scheinen, der hin­ter den Scheiben hängt. Seine gel­b­grü­nen Früchte leucht­en, das Wass­er span­nt ihre Haut, drückt die Fasern nach aussen, bald platzen sie. Kön­nte man sich nicht mit eige­nen …

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Und nichts passiert

Es gibt Per­for­mancekün­stler, die ihr Pub­likum durch ihr augen­schein­lich­es Nicht­stun her­aus­fordern und berühren kön­nen – oder es zumin­d­est rat­los zurück lassen. Die Kün­stler Ben Rus­sell und Ben Rivers haben daraus einen Film gemacht. Oder?

Der Film „A Spell to Ward Off the Dark­ness“ begleit­et den Per­for­mancekün­stler Robert A.A. Lowe, auch bekan­nt unter seinem Pseu­do­nym Lichens, …

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Über Leben

Welche Art Eltern wollen wir sein? Wir stellen uns diese grosse Frage oft erst dann wirk­lich, wenn wir nicht mehr anders kön­nen – als wer­dende Väter oder Müt­ter. Eigentlich ist sie aber eine der zen­tral­sten in unserem Leben, denn die Über­legun­gen dahin­ter zeigen, wie wir uns sehen, wie wir sind, wie wir sein wollen und …

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23. August 2013

Film und Realität – die Entscheide der Jurys in Locarno

Was die Sphinx im antiken Theben, sind im August jew­eils die Entschei­de der Jurys in Locarno: ein Rät­sel! – Welche Kri­te­rien legt wer woher warum an die prämierten Filme? – Enträt­seln wir die Wirk­lichkeit des Unwirk­lichen und das Irreale des Realen, dann lan­den wir im ganz nor­malen Wahnsinn.

Beispiel­sweise fahren wir in Man­aka­mana (Regie: Stephanie …

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Zärtliches Entfesseln in ¡Átame!

Am Film­fes­ti­val Locarno wurde die Schaus­pielerin Vic­to­ria Abril auf der Piaz­za Grande mit einem „Excel­lence Award Moët & Chan­don“ aus­geze­ich­net. In diesem Zusam­men­hang zeigte das Fes­ti­val Pedro Almod­ó­vars ¡Átame!, in dem Abril die Haup­trol­le der Porn­odarstel­lerin Mari­na spielt. Der Film wurde 1990 kon­tro­vers disku­tiert und brachte Almod­ó­var unter anderem den Vor­wurf der Frauen­feindlichkeit ein.

Mari­na …

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«No sense, no purpose, no direction»

Wern­er Her­zog schuf 1984 mit «Wo die grü­nen Ameisen träu­men» einen hoch­poli­tis­chen Film, der lei­der nichts an Aktu­al­ität einge­büsst hat. Der West­en hat auch heute noch keinen Sinn, keinen Zweck und keinen Plan für die Natur. Der Nach­haltigkeit des Filmes gebührt Respekt.

Die The­matik «west­liche Arro­ganz» gegenüber «indi­gen­er Tra­di­tion» ist bei Her­zogs keine neue. Zwei …

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Herzog und Kinski in: Die Freilegung des Menschen

Im Jahr 1972 drehte Wern­er Her­zog mit Klaus Kin­s­ki in der Haup­trol­le den Film Aguirre, der Zorn Gottes. Die Auf­nah­men im peru­anis­chen Dschun­gel glichen der Expe­di­tion, welche die Geschichte erzählt und war für die Film­crew eine Gren­z­er­fahrung. Her­zog aber hat­te genau danach gesucht und fand in Kin­s­ki den ide­alen Schaus­piel­er. Ein Schaus­piel­er, der den Dreh

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Der Kolumnentest: Werden Sie durch die Hölle gehen?

(Con­stan­tin Seibt) —

Dieser Blog­post hat genau ein Jahr Ver­spä­tung. Aber was ist schon ein Jahr im Inter­net?

Etwas ärg­er­lich ist auch, dass er eigentlich Teil 5 ein­er Serie über das Kolum­nen­schreiben ist. Und man eigentlich die anderen Teile im Kopf haben müsste. (Tipp für Ungeduldige: zen­tral ist Teil 3).

Also, falls sie eine Minute Zeit …

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21. August 2013

Der gestürzte König auf der Piazza

Wuchtig fol­gt die vir­tu­ose Kam­era aus der Vogelper­spek­tive der Edelka­rosse über Schweiz­er Land­strassen, hin­auf durch bewaldete Ser­pen­ti­nen – als Bild ein­er gepflegt erschlosse­nen Heimat. Man wäh­nt sich auch in einem span­nen­den „Tatort“. Doch ist der nobel Chauffierte unter dem Helikopter kein Ver­brech­er, kein­er, der sich die Hände schmutzig macht, son­dern ein poli­tis­ch­er Täter – der …

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Verführung in der Brockenstube

Das Ensem­ble ste­ht schon auf der Bühne, bevor das Stück begin­nt. Betont lust­los warten die Darsteller, schal­ten eine Lampe an und aus. Drehen am Gram­mophon. Gäh­nen. Fliessend ist der Über­gang zum Anfang. Doch so kalt ihre Mimik schaud­ern lässt, so sprudel­nd erweck­en sie ihre Kreativ­ität: L’Orchestre d’Hommes-Orchestres (kurz LODHO) mit ihrem kuriosem Pro­gramm zwis­chen The­ater …

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