FBM — Kritisches aus vergangenen Jahren:“Amazonisierung” von Bestsellerlisten

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Um die 1440 ver­wan­delte Johannes Gens­fleisch, eini­gen von Ihnen bess­er bekan­nt unter dem Namen Guten­berg, Buch­staben in bewegliche Met­all­stücke. Damit legte er die Grund­lage für das massen­hafte Lesen und Denken, das 2014 Ama­zon gegen­wär­tig mit «Küss mich, Du Vol­lid­iot» einen Best­seller beschert. «Das Buch ist ein Bauw­erk men­schlich­er Würde», meinte der diesjährige Preisträger Jaron Lanier. Mit­tler­weile ist die – nicht zulet­zt dank dem diesjähri­gen Lau­ta­doren und Sozialdemokat­en Mar­tin Schulz, der das TTIP mit aller Macht vorantreibt und in den kom­menden Wochen aus ego­is­tis­chen Motiv­en die bürg­er­has­senden EU-Kom­mis­sion des Schreck­ens wählen wird – auf die Grösse ein­er Erb­se zusam­mengeschrumpft. Wer dieses Woch­enende durch die Hallen der Frank­furter Buchmesse schlen­derte, sah sich geneigt, Schopen­hauers Apho­ris­mus des «Denkens mit frem­dem Gehirn» ins – Par­don! – «Scheis­sen mit frem­dem Gewinn umzuwan­deln». Nicht zufäl­lig hiess wohl deshalb ein­er der grossen Best­seller des Jahres 2014 (ein entzück­endes Buch übri­gens, but nev­er­the­less) «Darm mit Charme».

Artikel online veröffentlicht: 17. Oktober 2016 – aktualisiert am 14. April 2017