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EDITORIAL

Von Lukas Vogel­sang - Zeit spielt im Leben immer eine zen­trale Rolle, doch es scheint, dass wir langsam ein Bewusst­sein bekom­men, dass dieser Begriff eine vergängliche Ein­heit darstellt. Ver­lorene Zeit ist dahin – unwider­ru­flich. Im Wörter­buch ist zum Wort “Zeit” zu find­en: “Empfind­en für Verän­derun­gen in Momenten, Stun­den, Tagen, Monat­en, Jahren.” Viele Verän­derun­gen ste­hen an. Wie viel Zeit habe ich wahrgenom­men? Wie viel Zeit bleibt uns vor einem Krieg? Wer­den wir danach noch Zeit haben?

Über das The­ma Zeit wird kün­st­lerisch bei zeit.zellen von co.ainsi.danse philoso­phiert. Die Tanzin­stal­la­tion der Chore­ografin Susanne Mueller ist für inter­essierte Raumzeit­denkerIn­nen eine Empfehlung und spielt zudem in einem unkon­ven­tionellen Raum: dem Cen­tre Pasquart in Biel. Viele andere span­nende kul­turelle Momente wer­den uns in diesem Monat geboten. Uns wird die Zeit fehlen, all diese zu erfassen. So wird die Zeit, wie auf dem Titel­bild mit uns tanzen – einen Tan­go: inten­siv, spielerisch, aber erbar­mungs­los endlich. Vielle­icht ein Vorgeschmack auf ein inten­siveres, zukün­ftiges Zeit­empfind­en.

Zukun­ft hat auch ensuite, welch­es nun bere­its in der drit­ten Aus­gabe mit 4 Seit­en mehr aufliegt. Einzig die Finanzierung ist nicht gesichert — wie sollte sie auch in solchen Zeit­en. Helft mit Wer­bung zu schal­ten oder lest die let­zte Seite noch ein­mal durch. ensuite ist momen­tan das einzige unab­hängige Kul­tur­magazin in Bern und wird es noch einen Moment bleiben. Schöne Märzzeit.

ensuite, März 2003

Artikel online veröffentlicht: 5. Mai 2017