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EDITORIAL Nr. 40

Von Lukas Vogel­sang – Sie hal­ten das grösste, je in Bern gedruck­te Kul­tur­magazin in den Hän­den. Mit 80 Seit­en gle­ichen wir tat­säch­lich schon bald einem Kul­tur­buch. Finanziell wird dies nicht ein­fach wer­den — das ist mir klar. Aber man kann mir auch nicht vor­w­er­fen, in den let­zten Jahren unplan­mäs­sig agiert zu haben: ensuite — kul­tur­magazin hat sich weit emporgear­beit­et, hat viel Bewe­gung aus­gelöst und ist klar die Num­mer 1 in Bern trotz des anhal­tenden Zwists zwis­chen der städtis­chen Kul­tur­poli­tik und unserem Unternehmen. Aber ich denke, es liegt nicht mehr an uns, um die Gun­st ein­er Stadt zu buhlen. Das haben wir jet­zt 4 Jahre lang erfol­g­los gemacht. Es für mich ein klares Zeichen, wenn ich den Pressekol­le­gen in die Blät­ter schaue und sehe, dass ich nicht der einzige bin, der Kri­tik übt. Über ensuite — kul­tur­magazin liest man zum Beispiel im „Bund“ oder der „Bern­er Zeitung“ nie etwas auch nichts Neg­a­tives.

Trotz dieses städtis­chen Hin­derniss­es haben wir eine Sen­sa­tion nach der anderen zu bieten. In dieser Aus­gabe zum Beispiel bieten wir neben dem grösseren Umfang, ein­er neuen klas­sis­chen Musik-Redak­tion, eini­gen inhaltlichen Straf­fun­gen und neuen Rubriken eine weit­ere medi­ale Neuheit: Lisa, die Lady­ofwar, eine von uns aus­ge­suchte ital­ienis­che Blog­gerin, startet neu die Serie und Rubrik: Blog to Print. Noch weiss nie­mand, wohin es führen wird. Das Konzept ist beden­klich ein­fach: Lisa (www.ladyofwar.net) kann im ensuite — kul­tur­magazin pro Monat eine Seite frei für ihren Blog füllen. Was im Inter­net schnel­llebig und vergänglich ist, wird so in ein­er anderen Form man­i­festiert. Und dass Lisa in Ital­ien sitzt und der gesamte Kon­takt nur über das Inter­net zus­tande kam, hat Zeit­geist. Sie als LeserIn dür­fen natür­lich ein­greifen und sich beteili­gen. Da muss ich allerd­ings anfü­gen, dass sie der ital­ienis­chen oder englis­chen Sprache einiger­massen mächtig sein soll­ten. Übri­gens war Lisa die let­zten drei Jahren inkog­ni­to und ohne Gesicht…

Und genau solche Aktio­nen machen ensuite — kul­tur­magazin zu dem, was es ist: ein lebendi­ges Kul­tur­magazin. Nicht ich habe es erfun­den, son­dern die 35 Beteiligten, welche immer noch gratis aktiv mitar­beit­en und mit­gestal­ten und all die Abon­nentIn­nen und Part­ner, welche uns in den Jahren unter­stützt haben. Das ist Bern, das ist Kul­tur und das sind wir. Fro­hes Früh­lingserwachen.


Foto: zVg.

Pub­liziert: ensuite Aus­gabe Nr. 40, April 2006

Artikel online veröffentlicht: 1. April 2006 – aktualisiert am 13. März 2024