Von Luca D’Alessandro — Die Berner Reggae-Ska Band Open Season feierte 2010 ihren 10. Geburtstag: Open Season ist der Exportschlager der Berner Musikszene… Pardon, mit Schlager hat die Band wahrlich wenig zu tun, vielmehr mit Reggae, Ska und Rocksteady, den sie seit zehn Jahren praktiziert, und in regelmässigen Abständen auf einem Album verewigt. Das Jubiläumsalbum «Louder!» ist soeben erschienen und gibt vor, wie die Band die nächste Dekade angehen will: nämlich (noch) lauter.
Open Season Bandleader Santosh Aerthott kann auf erfolgreiche zehn Jahre zurückblicken. Vier Alben hat er mit seiner achtköpfigen Band bis heute veröffentlicht, darunter eine Japanische Spezialedition und das Jubiläumsalbum «Louder!». Letzteres knüpft nahtlos an den Stil von «Get Ready» (2009) an; es ist gespickt mit frechem Ska, Reggae und Rocksteady.
Ihrem Stil ist die Band stets treu geblieben, Authentizität ist ihr oberstes Gebot. Und nach zehn Jahren Bühnenpräsenz fühlt sie sich besser denn je: «Klar, inzwischen sind auch wir ein wenig in die Jahre gekommen, aber auf eine gute Art», so Santosh, «wir sind reifer geworden und wissen, was uns auf der Bühne erwartet.»
Open Season ist eine Band, die von Festivalveranstaltern gerne gebucht wird. In den vergangenen Jahren stand sie unter anderem auf Bühnen in England, Tschechien und Kroatien. Sie setzt viel in neue Ideen, starke Sounds und gute Bühnenshows. «Unsere Choreographie haben wir laufend verbessert; es macht richtig Spass, Open Season nicht nur übers Ohr, sondern auch übers Auge zu erleben.» Das ist also der Grund, weshalb an Open Airs die Post abgeht. Und dennoch stellt Santosh im Publikumsverhalten Unterschiede zu früher fest: «Seit es nicht mehr gestattet ist, an Konzerten zu rauchen, ist die Stimmung im Publikum grundsätzlich… wie soll ich sagen… schwieriger vorherzusagen, weil viele Besucher während des Konzerts regelmässig nach draussen gehen, um sich eine Zigarette anzuzünden. Wenn sie dann für zehn Minuten weg sind, verpassen sie die Steigerung des Konzerts. Es ist also schwieriger geworden, die Stimmung auf einen Höhepunkt zu bringen, bei dem Geläufe.»
Überstanden hat die Band so manches Konzert, dennoch ist für Santosh der erste Auftritt am Gurtenfestival eines der grössten Erlebnisse. «Wenn du als Berner Band zuhause, vor riesigem Publikum auftreten darfst, das ist der Wahnsinn. Wir haben viele gute Konzerte erlebt, der Gurten jedoch war in den zehn Jahren der absolute Höhepunkt».
Foto: zVg.
ensuite, Dezember 2010