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17. Mai 2020

Wer Sehgewohnheiten verändert, durchbricht die Blindspirale: Gynä Faber. Ein Kurzbericht.

Von Gueril­la­Girl laS­taempfli — Vorbe­merkung: Homo Faber von Max Frisch gilt als eines der bestun­ter­sucht­en Werke der deutschsprachi­gen Nachkriegslit­er­atur. Frischs Roman ist seit Jahrzehn­ten Pflicht­stoff an deutschsprachi­gen Schulen. Im Zen­trum ste­hen die Kaltherzigkeit, die völ­lige Selb­stüber­höhung sowie der Inzest des Pro­tag­o­nis­ten. Die Kri­tik­er, damals wie heute, find­en dies „urmen­schlich“, arche­typ­isch gar und enorm mod­ern. Tat­säch­lich

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Ein einzigartig normales Leben

Von Dr. Reg­u­la Stämpfli — Michelle Oba­ma ist eine grosse Erzäh­lerin. Die ehe­ma­lige First Lady, Nachkom­min amerikanis­ch­er Sklaven, hat ein zauber­haftes und sehr per­sön­lich­es Buch über ihren Werde­gang beschrieben. Anhand ihrer Biogra­phie erzählt sie die US-amerikanis­che Geschichte, die ein­er­seits hoff­nungs­froh und uni­ver­sal­is­tisch ander­er­seits bit­ter­lich ras­sis­tisch ist. Der deutsche Feuil­leton behan­delte das grosse Werk Oba­mas wie …

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Kann man das scheissen oder soll man das kaufen?

Von Dr. Reg­u­la Stämpfli — Im Juni 2020 hätte die Art Basel mit Glanz und Glo­ria steigen sollen. Sie wurde auf den 17.- 20. Sep­tem­ber 2020 ver­schoben. Anlass genug, um über die Börsen­per­for­mance von Kun­stmessen nachzu­denken.

Vier­hun­dert­fün­fzigkom­madrei Mil­lio­nen Dol­lar kostete der Ret­ter der Welt. Sal­va­tor Mun­di inkarnierte im Novem­ber 2017 Geld und Kun­st wie kein …

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4. Mai 2020

Lost Poets: Mina Loy, a passing satellite

Guest arti­cle by Liza Hart­ley (Bach­e­lor of Arts, *1998)

‘Leave off looking to men to find out what you are not— seek within yourselves to find out what you are’. – Feminist Manifesto, Mina Loy, 1914.

Mina Loy wurde 1882 als Mina Gertrude Löwy als Tocher eines ungarischen jüdis­chen Vaters und ein­er

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3. Mai 2020

Staatsräson, Anpassung, Elitedünkel: Das neue Buch zu Marcel Pilet-Golaz

Von Dr. Reg­u­la Stäm­pli - Hanspeter Born ist studiert­er Anglist mit PhD, war bei SRF Wash­ing­ton-Kor­re­spon­dent und bis 2009 Aus­lan­dredak­tor für die Welt­woche. Born gilt als pro­fil­iert-exen­trisch­er Jour­nal­ist mit Hal­tung. Selb­st seine Feinde attestieren ihm hart­näck­iges Recher­chieren und exzel­lentes jour­nal­is­tis­ches Handw­erk. Dies sind mit­tler­weile ja rare Qual­itätenin der heuti­gen Medi­en­land­schaft. Mit „Ein klar­er Fall“schrieb sich …

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25. März 2020

«Le Consentement» und «14 juillet»: Vive la littérature française contemporaine

Von Dr. Reg­u­la Stämpfli - Éric Vuil­lard schildert in seinem Roman «14. Juli» die Namenslosen, die dem Schafott und auch der Geschichtss­chrei­bung entron­nen sind. Es ist ein fabel­hafter Roman. Schlicht bril­lant. Bevor ich indessen auf die Ereignisse rund um die Franzö­sis­che Rev­o­lu­tion einge­he, lassen Sie mich ein wenig aus­holen.

Wäre Europa ver­dammt, nur noch in …

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24. März 2020

Blutsbande: Die Schrift gegen den Untergang des Abendlandes

Von Dr. Reg­u­la Stämpfli - Das Blut sei kein «beson­der­er Saft» – wenn man Christi­na von Braun glauben will. Ihr 537-seit­iges Werk von 2018 titelt sie trotz­dem «Bluts­bande. Ver­wandtschaft als Kul­turgeschichte». Dies ist gar nicht so para­dox, wie es klingt. Vor allem wenn man unter «Blut» tat­säch­lich NUR den biol­o­gis­chen Saft meint. Dieser ist näm­lich …

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23. März 2020

Die Welt und sich verstehen

Von Dr. Reg­u­la Stämpfli - Grosse Autorin­nen schreiben Tage­buch. Da kon­trol­liert, kor­rigiert, klugscheis­sert nie­mand; der weib­liche Geist ist unüblich frei. Kaf­ka führte Tage­buch, Susan Son­tag auch, Han­nah Arendt schrieb Briefe und alle drei übten sich wieder und wieder darin, sich sel­ber in der Welt, in die sie gewor­fen wur­den, zu situ­ieren. Und zwar für alle …

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Die Theatererfinderin

Wer Sehge­wohn­heit­en verän­dert, durch­bricht die Blind­spi­rale. Eine Weiber­fik­tion von Gueril­la Girl Dr. Reg­u­la Stämpfli: Inter­view mit der neuen The­a­ter­di­rek­torin des Peri­o­denthe­aters in München, Deutschvul­va:

Von Chris­t­ian Muster – Die neue Chefin des führen­den Münch­n­er Peri­o­denthe­aters im Gespräch zum Beginn ihrer Inten­danz.

Andrea Beck­en sitzt im von ihrer Vorgän­gerin äusserst lux­u­riös ein­gerichteten Inten­dan­tinnen­büro. Dieses umfasst ein

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24. Februar 2020

Weltgeschichte im deutschen Kleingeist: Mengele

Von Reg­u­la Stämpfli — Wenn wir die Geschichte nicht wieder und wieder ver­han­deln, verkom­men wir zu apoli­tis­chen Appa­rat­en. Oliv­er Guez hat mit dem „Das Ver­schwinden des Josef Men­gele“ einen pack­enden Kri­mi über den Lager­arzt von Auschwitz geschrieben.

Der Roman gibt einen Ein­blick in die urdeutsche Gemütlichkeit der nach Südameri­ka geflo­henen Nation­al­sozial­is­ten. Atem­ber­aubend gibt uns Guez …

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